DMK Deutsches Milchkontor
DMK Deutsches Milchkontor GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1. Juli 2010 |
Sitz | Zeven, Deutschland[1] |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 6.637 (2022)[2] |
Umsatz | 5,47 Mrd. Euro (2022)[2] |
Branche | Molkereien |
Website | www.dmk.de |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Die DMK Deutsches Milchkontor GmbH (kurz: DMK) ist eines der größten deutschen Molkereiunternehmen. Sie entstand durch Fusion der beiden genossenschaftlich organisierten norddeutschen Unternehmen Humana Milchunion und Nordmilch, die bereits zuvor die größten deutschen Milchverarbeiter waren.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 3. Februar 2011 stimmten die landwirtschaftlichen Vertreter der Nordmilch eG mit 98,5 % der Fusion der Nordmilch AG und der Humana Milchindustrie GmbH zur DMK Deutsches Milchkontor GmbH zu. Bereits zuvor hatten die Genossen der Humana eG und die Erzeugergenossenschaft Bad Bibra als Miteigentümer der Humana Milchindustrie GmbH der Verschmelzung ihrer betrieblichen Tochtergesellschaft zum größten deutschen Milchverarbeiter zugestimmt.[4] Der Zusammenschluss erfolgte rechtlich rückwirkend zum 1. Juli 2010. Der gemeinsame Geschäftsbetrieb wurde zum 1. Mai 2011 aufgenommen. Nach Presseangaben wurden zum Zeitpunkt der Fusion in den unter DMK vereinten Betrieben rund 6,7 Mrd. kg Milch, erzeugt von über 11.000 Bauern, verarbeitet.[5] Bereits im Jahre 2004 hatten die beiden Unternehmen eine Fusion geplant, die jedoch gescheitert war. Dennoch arbeitete man eng zusammen, unter anderem durch Bündelung des Vertriebs in der Nordkontor-Milch GmbH im Jahre 2009.[6]
Am 10. März 2012 wurde bekannt, dass auch die genossenschaftlichen Gesellschafter mit ihren rund 11.000 Mitgliedern verschmolzen werden sollten.[7] Am 20. Juni 2012 stimmten die Vertreter der Nordmilch eG und Humana Milchunion eG mit 100 bzw. 98,2 % für die Fusion. Im Mai 2012 hatten sich bereits die Vertreter der Molkereigenossenschaft Bad Bibra eG mit rund 92 Prozent für ein Verschmelzen ausgesprochen.[8]
Im November 2012 erwarb das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung am nordrhein-westfälischen Unternehmen Rosen Eiskrem, die mittelfristig mit der DMK Eis GmbH verschmolzen werden soll. DMK stieg damit zum größten Eisproduzenten Deutschlands auf. Das Bundeskartellamt stimmte der Übernahme der Rosen Eiskrem GmbH in Waldfeucht und der Rosen Eiskrem Süd GmbH mit Sitz in Nürnberg am 27. März 2013 zu.
2013 wurde das Unternehmen auf der Internationalen Grünen Woche Berlin von der DLG mit dem „European Dairy Award 2013“ für unternehmerische Leistung geehrt.
Im März 2016 erteilte die Europäische Kommission ohne Auflagen die Freigabe zur Übernahme des zweitgrößten niederländischen Käseerzeugers DOC Kaas im Wege einer Fusion. DOC Kaas wird ein vollständiges Tochterunternehmen, operiert aber eigenständig und behält seine genossenschaftliche Struktur.[9]
Als Reaktion auf verringerte Milchmengen teilt die DMK Group im Juni 2017 mit, dass die Werke in Rimbeck und Bad Bibra nicht mehr weitergeführt werden sollen. Auch soll am Standort Nordhackstedt in Schleswig-Holstein die Konfektionierung von Käseaufschnitt eingestellt werden. Als Grund werden Kündigungen von Milcherzeugern bis zu 1,7 Milliarden Kilogramm Milch in den kommenden beiden Jahren genannt.[10]
Das Deutsche Milchkontor hat den Anteil an gentechnikfreier Milch erheblich ausgeweitet. Bei der gentechnikfreien Milch wird ausgeschlossen, dass die Milch von Kühen stammt, die derartige Futtermittel bekommen.[11]
Am 28. Februar 2020 gab das Deutsche Milchkontor die Rückkehr der Marke Bremerland bekannt.[12][13]
Eigentümer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inhaber der DMK Deutsches Milchkontor GmbH sind:[14]
- Deutsches Milchkontor eG (92,22 %)
- Milchwerke Thüringen GmbH (7,78 %)
Tochtergesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Zeven (100 %)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DMK Versicherungskontor GmbH, Bremen (100 %)
- DMK Baby GmbH, Bremen (100 %)
- Milchhof Magdeburg GmbH (100 %)
- DP Supply GmbH (100 %)
- wheyco GmbH (100 %)
- Humana GmbH, Bremen (100 %)
- sanotact GmbH (100 %)
- sunval Nahrungsmittel GmbH (100 %)
- Euro Cheese Vertriebs-GmbH
Die Beteiligung an der Fude + Serrahn Milchprodukte GmbH & Co. KG wurde Ende 2021 von 51 % auf 10 % reduziert.
DMK Eis GmbH, Everswinkel (100 %)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rosen Eiskrem GmbH (100 %)
- Rosen Eiskrem Süd GmbH (100 %)
Geschäftsfelder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das DMK ist u. a. auf nachfolgenden Geschäftsfeldern aktiv:[15]
- Käse
- Molkereiprodukte
- Ingredients
- Babynahrung und Diätetik
- Speiseeis
- Contract Manufacturing
- Gesundheitsprodukte
- Spezialfuttermittel
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Deutsches Milchkontor GmbH verfügt über 20 Standorte in Deutschland, 2 in den Niederlanden und 1 im Oblast Woronesch (Russland).[16][17]
Bei Produktionsstandorten steht hinter dem Standortnamen das Genusstauglichkeitskennzeichen.
- Bremen mit dem neuen (2024) Zentralgebäude der Verwaltung in der Neustadt im Airportquartier nach Plänen von Hilmes und Lamprecht
- DMK Baby GmbH, Bremen
- Niedersachsen
- Edewecht DE-NI 086 EG
- Georgsmarienhütte DE-NI 059 EG
- Holdorf DE-NI 016 EG
- Neubörger DE-NI 109 EG
- Strückhausen DE-NI 014 EG
- Stuhr-Seckenhausen (Zentrale IT)
- Zeven (Hauptsitz) DE-NI 010 EG
- Nordrhein-Westfalen
- Coesfeld DE-NW 85511 EG[18]
- Everswinkel
- Münster
- Waldfeucht-Haaren
- Schleswig-Holstein
- Hohenwestedt DE-SH 027 EG
- Nordhackstedt DE-SH 050 EG
- Mecklenburg-Vorpommern
- Altentreptow DE-MV 027 EG
- Dargun DE-MV 029 EG
- Waren (Müritz) DE-MV 024 EG
- Brandenburg
- Thüringen
- Erfurt DE-TH 601 EG
- Baden-Württemberg
- Niederlande
- Hoogeveen ZPH NL-Z0059D
- Russland
Marken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem DMK gehören u. a. nachfolgende Marken:[19]
- Bremerland
- Milram (Hauptmarke)
- Milram Food Service
- Osterland
- Oldenburger
- Oldenburger Professional
- Uniekaas
- Humana
- Alete
- intact
- sanotact
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Milcherzeuger kritisieren, dass durch die neue Marktmacht des Unternehmens für sie kaum noch Vermarktungsalternativen bestehen.[20]
2017 veröffentlichte die Tierschutzorganisation Peta Bilder von verwahrlosten Kühen auf einem Hof eines Zulieferers von DMK. Nach Veröffentlichung der Bilder stellte DMK die Zusammenarbeit mit dem Landwirt ein.[21]
2020 rief die Tierschutzorganisation Deutsches Tierschutzbüro zum Boykott der Marken des Unternehmens DMK auf, da DMK die Zusammenarbeit mit einem Betrieb, in dem ein Mitarbeiter beim Treten der Kühe gefilmt wurde, nicht einstellte. DMK antwortete in einer Stellungnahme, eigene Qualitätskontrollen hätten keine Mängel ergeben.[22] Über den Fall wurde auch in der Sendung Panorama 3 des NDR berichtet. Dieser entschuldigte sich aber später für die einseitige Berichterstattung in dieser Sendung, da nur ein kleiner Ausschnitt des Betriebs zu sehen gewesen sei. Bei tierärztlichen Kontrollen seien keine tierschutzrelevanten Verletzungen aufgefallen.[23]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ DMK GROUP auf einen Blick ( vom 13. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 7. August 2015.
- ↑ a b DMK: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022. Am 8. Juli 2024 im Bundesanzeiger eingesehen
- ↑ Nordmilch und Humana fusionieren zum Deutschen Milchkontor. In: topagrar.com. 3. Februar 2011, abgerufen am 26. November 2023.
- ↑ Weg frei für Fusion / Humana und NORDMILCH schließen sich zu Deutschlands größtem Molkereiunternehmen zusammen. 3. Februar 2011, abgerufen am 13. Dezember 2023.
- ↑ Handelsblatt. Abgerufen am 13. Dezember 2023.
- ↑ Archivlink ( vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
- ↑ DMK: Jetzt kommt die Vollfusion. In: topagrar.com. 10. März 2012, abgerufen am 10. März 2012.
- ↑ https://www.topagrar.com/news/Rind-News-DMK-Genossenschaften-fusionieren-865748.html
- ↑ Archivlink. FAZ, 4. März 2016, archiviert vom am 5. März 2016 .
- ↑ DMK GROUP will sich schlanker aufstellen. ( vom 6. August 2017 im Internet Archive) In: PM der DMK Group, 28. Juni 2017.
- ↑ Molkereikonzern DMK setzt auf gentechnikfreie Milch. In: sueddeutsche.de. 6. Januar 2018, abgerufen am 7. August 2020.
- ↑ WESER-KURIER: Traditionsmarke Bremerland kehrt zurück
- ↑ Bremerland
- ↑ Konzernstruktur Deutsches Milchkontor eG Konzern ( vom 16. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 14. August 2015
- ↑ Geschäftsfelder. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2019; abgerufen am 29. Dezember 2019.
- ↑ Standorte. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2019; abgerufen am 22. April 2019.
- ↑ https://www.govvrn.ru/novost/-/~/id/4115020
- ↑ DE NW-85511 EG. Abgerufen am 1. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Unsere Marken. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2019; abgerufen am 29. Dezember 2019.
- ↑ Umsatz. In: topagrar.com. Archiviert vom ; abgerufen am 4. Juli 2011.
- ↑ André Zuschlag: Tierquälerei in Niedersachsen: Tod auf der Weide. In: Die Tageszeitung: taz. 1. Dezember 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 3. August 2023]).
- ↑ ehm: Deutsches Tierschutzbüro ruft zum Boykott von DMK-Marken Milram, Humana und Alete usw. auf – Bildmaterial belegt Tierquälerei im Melkstand, Deutschlands größte Molkerei DMK reagiert nicht. In: Deutsches Tierschutzbüro e. V. 25. Juni 2020, abgerufen am 3. August 2023 (deutsch).
- ↑ NDR: Tierquälerei in einem Milchbetrieb - Berichterstattung Panorama 3 vom 23.06.2020. Abgerufen am 3. August 2023.
Koordinaten: 53° 16′ 46,4″ N, 9° 18′ 22,8″ O